Eierlage 2018:  Erstmals seit Zeugengedenken, kein Sieger bei der Eierlage 2018!
Verlauf der Eierlage am 02.04.2018: Erste Eierlage ohne Sieger
Bei 12-15 Grad war es trocken, nicht zu kalt und beständig, ein ideales Wettkampfwetter. Darum hatten sich zur Eierlage 2018 auch heute wieder sehr viele Zuschauer eingefunden. 

Zunächst starteten Alexander und Holger mit ziemlich hohem Tempo. Läufer Holger erreichte Seiwerath, da hatte Alexander bereits über 60 Eier gerafft, und als er sich das 80. Ei vornahm, befand Holger Meyer sich auf dem Rückweg auf dem Kemel.  Alex sah schon sehr erschöpft aus, und er schleppte sich von Ei zu Ei.  Als Holger bei Gasthaus Heinzen ankam, plagte sich Alex mit dem 90. Ei, die letzten 14 Eier lagen alle ganz weit hinten.  Er strauchelte und wurde bei jedem Rundlauf schwächer, schließlich sackte er nach dem 97. Ei in der Nähe des Korbes zu Boden. Der Bewusstlosigkeit nahe, musste er ärztlich versorgt werden.  Währenddessen befand sich Holger in Höhe der Raiffeisenbank und musste wenige Minuten später in Höhe des Altersheims auch aufgeben, er wurde ebenfalls ärztlich notversorgt.  Leider wurden beide Wettkämpfer im Anschluss mit dem Krankenwagen ins Prümer Krankenhaus gebracht.

Kein Sieger, keine Siegerehrung, seit Zeugen Gedenken ist das noch nie passiert.
Die Wettkämpfer, Hauptmann und Brudermeister, die Jubilare, die Sodalität und die Festgäste, alle waren traurig, entsetzt und auch sprachlos über den Ausgang der diesjährigen Eierlage.
Diesen Wettkampf sollten wir schnell vergessen, Ähnliches wird sich in Zukunft hoffentlich nicht wiederholen!  Wir freuen uns schon jetzt und mit neuem Mut auf die Eierlage 2019!
Nachsatz: Die Ehrung der 25- und 50-jährigen Jubilare soll heute Abend im Zelt stattfinden.


Raffer und Läufer 2018, Palmsonntag 25.03.2018
Versteigerung der Eierlage 2018:
Als Hauptmann Marco Schaal heute den Hammer fallen ließ, waren die letztbietenden drei Bruderpaare: Alf/Meyer, Bastuck/Esch und Gitzen/Steevens.  Nach ausgiebigen Beratungen des Vorstands wurde die Eierlage 2018 an das Bruderpaar Alf/Meyer vergeben.

Holger Meyer
, 37 Jahre,  Senior IT Trainer, wird sich an Ostermontag auf den Weg nach Seiwerath und zurück machen, während  Alexander Alf, 30 Jahre, Verspanungstechniker, die Eier aufrafft.

Da Alexander der Fähnrich der Sodalität ist, übernimmt Sodale Stani Dreher, der auch im Vorstand ist, über Ostern 2018 diesen schwierigen Posten.
 
Holger ist Sodale seit dem Jahre 2000 und Alexander ist seit 2006 in der Sodalität.

Wir wünschen den Wettkämpfern viel Glück, gutes Wetter und eine schnelle Zeit!

Bruderpaar Holger Meyer & Alexander Alf
 kurz nach Bekanntgabe der Entscheidung.

Bruderpaar 2018 mit dem Vorstand der Junggesellensodalität


Die Eierlage - der Ablauf
Im Grundsatz - und das ist das besondere bei der Schönecker Eierlage - wird dieser Osterbrauch seit Jahrhunderten in nahezu unveränderter Form durchgeführt. Heute ist die Eierlage allerdings nicht nur auf den Ostermontag beschränkt, sondern Mittelpunkt eines Festes am ganzen Osterwochenende. Die Vorbereitungen dazu beginnen in der Junggesellensodalität schon eine Woche vor Ostern.

Am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag, wird die Eierlage „versteigert“. Aus Reihen des Vereins melden sich Junggesellen, die den Brauch ausrichten wollen. Mit einem besonderen Versteigerungsmodus wird ein Paar auserkoren, das Raffer und Läufer stellt. Um die 104 Eier, die für den Wettbewerb gebraucht werden, müssen sich die beiden anschließend selbst kümmern. Am Ostersamstag gehen sie deshalb durch den ganzen Flecken, stellen sich den Schöneckern vor und sammeln die Eier. Der Rest der Junggesellen bereitet derweil die Von-Hersel-Straße, in der die Eierlage veranstaltet wird, auf den großen Tag vor: Mit einem meist feucht-fröhlichen Ausflug geht es in den Schönecker Gemeindewald, wo Bäume geschlagen werden, die in der Von-Hersel-Straße die Eierlaufstrecke säumen.

Der Festtag, Ostermontag, beginnt morgens mit dem Besuch des Hochamtes. Angeführt vom Musikverein und begleitet vom Sankt-Josef-Handwerkerverein zieht die Sodalität mit Raffer und Läufer vom Vereinslokal in die Kirche. Um die Mittagszeit beginnen in der Von-Hersel-Straße die letzten Vorbereitungen für die Eierlage. Unter Aufsicht von Hauptmann und Brudermeister werden 104 rohe Eier im Abstand einer Elle, das sind 62,5 Zentimeter, im Sägemehl ausgelegt. Vor dem eigentlichen Wettkampf zieht die Sodalität noch einmal mit Musikbegleitung durch den alten Ortskern. Der Wettkampf beginnt mit Handschlag und Bruderkuss, den Zeichen für Fairness und Gemeinschaft. Der Raffer muß die 104 Eier einzeln aufraffen, sein längster Weg beträgt rund 65 Meter. Insgesamt legt er 6,9 Kilometer zurück. Dazu kommen 104 mal Bücken, Aufraffen, Drehen, Weiterlaufen und Ablegen der Eier im Sammelkorb. Der Läufer macht sich auf den Weg in den Nachbarort Seiwerath und zurück. Er hat rund 7,6 Kilometer zurückzulegen und muss dabei einen Höhenunterschied von 122 Metern bewältigen. In Seiwerath wird ihm seine Anwesenheit mit einer kurzen Notiz bestätigt. Dann läuft er zurück in Richtung Schönecken. Die Junggesellen halten in dieser Zeit dem Raffer eine Gasse frei, damit er die Eier aufraffen kann. Ein Sprecher unterrichtet die Zuschauer über die Zahl der verbleibenden aufzuraffenden Eier und über die Position des Läufers. Wenn der Läufer den „Kemel“ passiert hat, die erste Stelle des Rückwegs, auf der er von Schönecken aus wieder zu sehen ist, verkündet ein Böllerschuss das Herannahen des Wettkämpfers. Je mehr das Rennen dem Ende zugeht, desto mehr steigt die Spannung. Aufgeregt feuern die Zuschauer entweder in der Von-Hersel-Straße den Raffer oder entlang des Wegs nach Seiwerath den Läufer an. Wer von den beiden zuerst seine Aufgabe erledigt hat, ist Sieger der Eierlage. Für den Läufer heißt das, er muss aus Seiwerath früher am Sammelkorb ankommen, als sein Gegner die 104 Eier aufgerafft hat. Der Raffer dagegen hat gewonnen, wenn er die 104 Eier aufgesammelt hat, ehe der Läufer zurück ist. Das letzte Ei muss er dabei nicht bis zum Korb bringen, sondern kann es einfach in die Luft werfen. Für die meisten Junggesellen zählt aber nicht so sehr der Sieg, wie die Tatsache, überhaupt einmal an der Eierlage aktiv teilgenommen zu haben.

Das Ende der Eierlage signalisieren dann wieder Böllerschüsse. Während sich die beiden Akteure nach dem anstrengenden Wettkampf zunächst kurz ausruhen und frisch machen, unterhält der Musikverein die Zuschauer. Dann folgt die Siegerehrung, bei der die Junggesellen den Sieger der Eierlage hochleben lassen. Eine Dame seiner Wahl darf ihm den Siegerstrauß überreichen. Seit einigen Jahren erhält er außerdem eine gestiftete goldene Uhr. Der zweite Sieger bekommt als Anerkennung für seine Leistung ein goldenes Feuerzeug. Die Zeiten für den Wettlauf liegen zwischen 30 und 40 Minuten. Bei der jeweiligen Siegerehrung ehrt die Junggesellensodalität gleichzeitig die Jubilare des Vereins. Das sind jeweils Raffer und Läufer, die vor 25 oder 50 Jahren die Eierlage ausgerichtet haben.

Von der Von-Hersel-Straße führt nach dem Wettkampf ein erneuter Umzug mit Musik ins Festzelt, wo die Eierlage weiter gefeiert wird. Bei der Tanzveranstaltung am Abend gebührt Raffer und Läufer alljährlich ein Ehrentanz. Nach der meist ausgiebigen Feier der Eierlage am Ostermontag findet der Osterbrauch im Kreise der Junggesellen am Osterdienstag ein Ende: Im Vereinslokal werden die von Raffer und Läufer gesammelten Eier - meist deutlich mehr als 104 - verspeist.


Programmablauf 2018


Die Jubilare 2018

Alljährlich werden zur Eierlage die Jubilare geehrt, die vor 25 oder vor 50 Jahren die Eierlage veranstaltet haben. Beide feiern dann mit den Junggesellen die ganze Eierlage, sind vom Hochamt am Ostermontag (manchmal auch schon von Palmsonntag an) bis zum Eieressen am Osterdienstag mit dabei.

1993 - 25 Jahre

Harald Burelbach (Duda) und Werner Batzdorfer sind die diesjährigen silbernen Jubilare.
1993 konnte Harald Burelbach als Raffer den Wettkampf für sich entscheiden.

Hauptmann war damals Klaus Krämer.

 

Harald und Werner werden ihr Jubiläum und die Eierlage 2018 zünftig mit den Schönecker Junggesellen feiern.

 

Fotos: Harald Duda (Burelbach), Krefeld.


Harald auf dem Weg zum Sieg

Siegerehrung 1993



Werner Batzdorfer und Harald Duda als 25-jährige Jubilare bei der Eierlage 2018
 


1968  - 50 Jahre
Ganz besonders freuen sich die Sodalen, wenn zur Eierlage auch Jubilare zu ehren sind, die die Eierlage vor 50 Jahren austrugen,

 

1968 waren Franz Lenertz und Eugen Wittmütz  Raffer und Läufer. Franz Lenertz gewann damals die Eierlage. Hauptmann war Peter Hoffmann.

Bild rechts: Raffer Franz Lenertz während des Wettkampfs.

Franz und Eugen sind beide zur Eierlage 2018 gekommen, um mit den Schönecker Sodalen ihr Jubiläum zu feiern.

Bild unten: Raffer und Läufer während der Siegerehrung 1968

(Fotos: Richard Thiel, Schönecken)

Siegerehrung 1968

Eugen Wittmütz und Franz Lenerz als 50-jährige Jubilare bei der Eierlage 2018


1918 und 1943  - vor 100 und vor 75  Jahren
fiel die Eierlage wegen der beiden Weltkriege aus.


Eierlage 2018

Junggesellensodalität Schönecken

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Unter der Pfordt 39
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