Gerbereien in Schönecken (Schilderung von Nik. Graff aus dem 19. Jahrhundert) |
Wie im benachbarten
Prüm, so stellten auch in Schönecken die Gerbereien einen wesentlichen Erwerbszweig dar.
In alten Zeiten wusste man von etwa 100 Gruben auf der Vollbach und etwa 39 im Teich.
Daneben hatte Familie Nikolai noch etwa 8 Gruben. Die Wasserversorgung auf der Vollbach
wurde durch Nimsstauung herbeigeführt, während das Wasser im Teich von einer Quelle
unterhalb der Seiwerather Straße, nicht weit vom Hause Thiel, hergeleitet wurde. Dieses
Wasser wurde als weiches Wasser bezeichnet und soll besonders zur Gerbung von Oberleder
geeignet gewesen sein. Das Nimswasser, als das härtere, war für Sohlledergerbung besser
geeignet. Es wurden damals etwa 1000 Stück Häute zu Sohlleder und ebensoviel zu
Oberleder verarbeitet. Die Häute kamen aus Kalkutta und Java. Der Verkauf von Ober- und
Sohlleder erfolgte zunächst an die kleinere
Eifelkundschaft, in der Hauptsache aber auf der Leipziger Messe. Mit Pferdefuhrwerken
wurde das Leder hingebracht und auf der Rückfahrt wurde andere Ware befördert. Eine
Familie Alff, aus Prüm, soll besonders die Fuhrwerkerei betrieben haben. |
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