Die Meilensteine von Schönecken (Von einer Römerstraße in der Rheinprovinz)
Leider ist es nicht möglich, Ihnen ein Foto dieses Meilensteines zu zeigen.  Das Rheinische Landesmuseum in Trier will für die Veröffentlichung der Fotos im Internet 600 Euro pro Bild.

 

Hier sehen Sie die Darstellung der Strasse, an welcher sich der Meilenstein befunden haben wird, auf der Preutingerkarte:

[(I)mp C(aesari)M(arco)Pia
(vonio)]
[Victornio p(io felici invicto)]
[Aug(ustoP(ontifici)M(aximo)Tri
(bunicisa)P(otestate)Co(n)s(uli)
(pro)]
[Co(n)s(uli)Aug(usta)Tr
(everorum)L(eugas)]
[X(X)] (1)

Ein Meilenstein wurde 1912 in der Nähe von Schönecken (ca. 17 km nördlich von Bitburg entfernt), genauer im Distrikt "Auf der Wahlscheid" (im Tal der Dürrbach, zwischen Dürrbach und Weißenseifen), durch den Lehrer Pesch gefunden (2, S.115).Die Meilensteininschrift trägt den Namen des gallischen Gegenkaisers Marcus Piavonius
Victorinus, der kurz nach der Ermordung des (Gegenkaisers) Postumus im Spätherbst des Jahres 269 zum Kaiser gewählt wurde.  Die Wahl seiner Residenz fiel dabei auf Trier, wo er bereits unter Postumus als Prätorianertribun tätig war.  Nach einer zweijährigen Regierungszeit fiel auch er einem Mordkomplott zum Opfer (3, S.239-240).
Auf der schlecht erhaltenen Inschrift lässt sich als Entfernungsangabe nur noch die Ziffer X erkennen. J.Hagen (3, S.116), E. Krüger (5, S.3) sowie die Herausgeber von CIL XVII/2 erweitern die 10 Leugen auf 20 Leugen, Steinhausen gibt dagegen 21 Leugen ab Trier an (4, S.409). Es ist unklar, wessen Theorie richtig ist, dies könnte nur durch eine genaue Vermessung der Strasse ermittelt werden. (20 Leugen=44,4444km, 21 Leugen=46,66km-> Entfernung Trier bis zum Fundort).
Zum zweiten Meilenstein aus Schönecken gibt es nur sehr wenig zu sagen.  Der Meilenstein wird im CIL XVII/2 unter 551a erwähnt.   Hagen schreibt, dass die Inschrift abgesägt war.  Gefunden wurde der Stein bei Neustrassburg, er lag bei Veröffentlichung des Buches von Hagen, in den 30er Jahren, vor der Schule in Seiwerath (2, S.115).
  1. CIL, XVII/2,551
  2. Hagen Joseph, Römerstrassen der Rheinprovinz, 8.Band, 1931, Kurt Schroeder Verlag Bonn
  3. Die römischen Kaiser, Clauss Manfred, Verlag C.H. Beck München, ISBN 340642778
  4. Steinhausen J., Achäologische Siedlungskunder des Trierer Landes, 1936
  5. Dr. E. Krüger, Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier, Trierer Jahresberichte von 1912, Trier 1914
Quelle:
Die römischen Meilensteine der Civitas Treverorum
Autor: Roland Schockweiler


http://www.proarchaeologia.org
/OnlinePaper/RSMeilen/index.html

 

Römische Glaskunst - ein Becher aus Schönecken
Das Hauptrelief stellt einen römischen Streitwagen mit 4 Pferden dar, drei laufend und eines stehend. Die Namen im oberen Relief sind: EUTYCHE (Eutychus -  "der Glückliche"'), OLYMPE (Olympus) FARIE (Farienus) und der Victor, FERIX ("der Wilde").
Das untere Relief zeigt eine Jagdszene mit neun Tieren, die unter Bäumen stehen. Das sind die Darstellungen auf dem praktisch intakten Becher, der bei Schönecken gefunden wurde und sich im Rheinischen Landesmuseum in Trier befindet.  Ähnliche Glasbecher von gleicher Form oder Typ sind von Fundorten in Rouen und Mayence in Frankreich, sowie mehreren Stellen in Deutschland bekannt.

Entdeckungen 1839-1853

1839-1853 kam es in und um Schönecken durch den Bürger Wellenstein zur Entdeckung vieler Grundmauern ehemaliger römischer Gebäude. Hierbei wurden einige römische Münzen, Tonkrüge, Werkzeuge, Waffen, Tonziegel und diverse Scherbenarten gefunden. Grundmauern wurden entdeckt in Schönecken, Dingdorf, Winringen, Niederlauch, Hersdorf und Schartzberg um nur die wichtigsten zu benennen. Auf "Taufendell", "Ratenberg" und der Germarkung Oberlauch wurde zahlreiche römische Grabstätten entdeckt und auch ausgegraben. Unter anderem das Grab eines römischen Feldherren bei Oberlauch.
Römerstraße im Staatsforst Weißenseifen
Eine ca. 1km langes Stück der alten Römerstraße ist noch recht gut erhalten. Es ist heute ein forstwirtschaftlich genutzter Waldweg benutzt, der die Zufahrt zur "Herthaquelle", der Wasserversorgung der Gemeinde Hersdorf, ermöglicht. Der Weg wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals erneuert, der Verlauf der Strasse ist aber immer noch zu erkennen, es handelt sich um einen aufgeschütteten Damm, der an der höchsten Stelle ca. 1,5 m über der Umgebung liegt.   Ganz in der Nähe befindet sich auch die Kaisereiche.