|
|
|
Der alte Kamphausen - ein
Schönecker Original
* 1844 - 1928 |
Der alte
Kamphausen, 1844 in Schönecken geboren, der mit richtigem Namen Matthias Arenth (ein
Onkel der Familie Clemens Arenth) hieß, war einer der letzten "fahrenden"
Geschirrhändler der Eifel.
Er übte diesen Beruf mehr als 40 Jahre aus. Die Waren trug er, wie auf dem Bild rechts
sichtbar, in einer Hotte auf dem Rücken. Die "Erdenpöttchen", bestehend aus
Platten, Schüsseln und Tellern, legte er fest auf- und ineinander um möglichst viele
davon in der Hotte unterzubringen. Die geladene Hotte wog ca. 2 Zentner und mit
dieser schweren Last wanderte "Kamphausen" Tag für Tag durch die Eifel. Er
erschien in Eifeler Tracht, mit blauleinenem Kittel, buntem Halstuch und schwarzer
Schirmmütze. Um die Hotte neu zu laden, war er etwa ein mal wöchtenlich in
Schönecken. Am Liebsten besuchte er kinderreiche Familien, die hatten den größten
Bedarf an Tongeschirr. Manchmal durfte er in den Bauernhäusern übernachten, dort war
auch fürs Essen gesorgt. Er zeigte sich dann erkenntlich, verschenkte ein Täßchen oder
einen Kindernachttopf. Es wurde berichtet, daß er auch als
"Heilichmacher" (Verkuppler - Heiratsvermittler) tätig gewesen ist,
das brachte manchmal ein wenig Geld ein.
|
|
|
Matthias
Arenth, der auch der Läufer der Eierlage 1869 war, verstarb 1928 im Alter von 84 Jahren
in seinem Heimatort Schönecken.
Foto von 1926:
mit freundlicher Genehmigung von Mia Hau
|
Ein Spruch vom alten Kamphausen über die eigene
Frau:
"Esch doacht et wirr ön deefchen, aber et woar en Huhnervuel"
(ich dachte es wäre ein Täubchen, aber es war ein Hühnerhabicht) |
|
|
Quellen:
1) Webseite von Thomas Pick in Oregon USA, seit 2007 leider nicht mehr erreichbar,
ursprünglich unter:
http://www.rolf.sytes.net:8011/tomslist/indexlocal.html.
2) Bild von Frau Mia Hau, Schönecken.
3) Auszüge aus dem Kreiskalender Bitburg-Prüm 2006, S.75-78, "Fahrendes
Volk" fährt übers Land, von Joachim Schröder, Pronsfeld. |
|